Welche Fürsorge benötigt wohl ein Kaninchen? Welche Rechte hat es wohl? Und was hat das eigentlich mit den Kinderrechten zu tun? Dieser Frage sind diese Woche unsere Schülerinnen und Schüler des Flexiblen Schulanfangs nachgegangen. Zusammen mit Mitarbeitern des Sozialen Friedensdienstes Kassel haben sich unsere Schülerinnen und Schüler spielerisch mit den Kinderrechten auseinandergesetzt. Sie haben ausgehend von der „Kaninchenfrage“ übertragen, welche Bedürfnisse Menschen eigentlich haben und in welcher Beziehung sie zu den Menschenrechten stehen.
In einer weiteren Übung mussten unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam als Gruppe zusammenarbeiten. Gemeinsam gegen Pacman agieren stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern verdeutlicht auch das Recht auf Spiel & Erholung.
Einen großen Schwerpunkt der Workshops nahm die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken ein. Was kann ich gut? Was habe ich eigentlich seit meiner Kindergartenzeit gelernt? Wer hilft mir beim Lernen? Wo lernen ich eigentlich alles und was bedeutet „lernen“ eigentlich für mich? In der Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen wurde auch deutlich, was sie eigentlich brauchen, um all diese Kenntnisse zu erwerben. Was passiert wohl mit uns wenn uns dieses Recht auf die Auseinandersetzung mit der Welt, dem Streben nach Kreativität, Spiel und der Kommunikation mit anderen Kindern vorenthalten bleibt? Das Entdecken der eigenen Stärken zeigt aber auch auf, was andere Kinder gut oder sogar besser machen als man selbst. Das Sensibilisieren für die Vielfalt in der Gruppe und die unterschiedlichen Voraussetzungen aller Kinder, regte eine interessante Diskussion unter den Kindern an. Es wurde deutlich, dass der Begriff „Lernen“ mehr ist als das Erwerben von Rechtschreib- und Lesekompetenzen. Im Streit zu lernen, wo die Grenzen eines anderen sind und Worte verletzen können, wurden ebenso thematisiert wie die Ungerechtigkeit, dass Kinder auf der Welt nicht in der Schule lernen und mit ihnen spielen können, da sie ihre Familien mit körperlicher Arbeit unterstützen müssen.
Hintergrund - „MUT-zu-TATEN – Vielfaltsbotschafter*innen in Aktion!
Vorurteile und Abneigungen entstehen besonders dann, wenn etwas Fremdes und Unbekanntes, das man nicht einschätzen kann, das eigene Leben berührt. Die Erfahrung lehrt uns, dass Fremdenfeindlichkeit durch Ängste und Unwissenheit verstärkt wird. Rechte Tendenzen in unserer Gesellschaft machen deutlich, dass diese Ängste vorhanden sind. Immer wieder brechen sie sich durch Anfeindungen gegen Menschen mit Flucht- und Migrationsbiografie Bahn.
Der Soziale Friedensdienst Kassel e.V. hat im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ das Projekt „MUT-zu-TATEN – Vielfaltsbotschafter*innen in Aktion!“ ins Leben gerufen, um dem Problem entgegenzuwirken. Dafür wurden Menschen ausgebildet, die sich für eine demokratische und vielfältige Welt einsetzen möchten. Deine Vielfaltsbotschafter*innen gehen deutschlandweit in Bildungseinrichtungen, um in Workshops gemeinsam mit den Teilnehmenden die gesellschaftliche und persönliche Dimension von Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierung zu reflektieren und zu bearbeiten. Dadurch möchte der SFD Vorurteile abbauen und Impulse für ein respektvolles Miteinander auf Augenhöhe geben.
Quelle: https://sfd-kassel.de/mut-zu-taten-vielfaltsbotschafterinnen-in-aktion.html